Die Welt ist ein dunkler Ort zum Weilen
Schwarz schmuecken Aehren ihr fruchtbar Gewand
Voellig verdorrt ohne Geist und Verstand
Stets strebend dem Drang davonzueilen

Asche zu Asche all’samt Staub verstaubt
Traegt die Esche ergraut ihr hoelzern Kleid
In Wehmut wachsen Ringe ferner Zeit
Goettlicher Ewigkeit beugt sich das Haupt

Im Takte der Welt wandeln sich Zeiten
Und im Walz der Zeiten wandeln auch wir
Wenn auch teils alleine muessen wir schreiten

Traeumend im verwunschen irdischen Hier
Mag Nacht sich weiten wenn Welten streiten
Als einzig Instanz: Tinte auf Papier

Die Flut

Verflucht seist du Kunst der Worte
Kannst du fesseln und befreien

Was ist ein Dichter der nichts schreibt
Er gleicht gar einem Nichts
Lebenslos die Poesie verbleibt
Hoer auf – mein Herz zerbricht’s

Wo bleiben nur die Worte
Woerterflut komm her
Mach endlich auf die Pforte
Fuehle mich so leer

Muss mich zwingen mit mir ringen
Die Logik den Verstand umbringen
Selbst an eben diesem Vers erpicht
Lasse ich los – der Damm zerbricht

Worte fangen an zu fließen
Der Strom der Gedanken reist sie fort
Ueber mein Blatt sich zu ergießen
Setz‘ auf – die Tinte formt ein Wort

Wort nach Wort in schwarzer Tinte
Fließt in das reine Weiß hinein
So spross und floss des Dichters Quell‘
Als ich aufhoerte zu suchen
Und der Stift anfing frei zu sein

Auftrieb in morgendlicher Einsamkeit

Wenn weit im Tal am Hof der Hahne kraeht
Huellt Nebel das Land in laue Decken
Schwirren Stare muede zwischen Hecken
Und lauschen wie der Wind den Morgen saeht

Wenn menschlich Morgentrubel fern sich regt
Nur zum Berg‘ mit der Einsamkeit allein
Scheint Seele befreit von menschlicher Pein
Vom Auftrieb des Morgens Saatgut bewegt

Der Verse Fluss fließt vom Weitblick gespeist
Das Herz schlaegt im Takte fort befluegelt
Erhaben ein Milan am Aether kreist

Der Dichter in luft’gen Hoeh’n stets kluegelt
Weil Licht dort sprießt und Nacht zeitig verreist
So waechst des Verses Spross ungezuegelt

Der frühe Vogel
Hat nen Vogel
Ach nein falsch
Der Spruch ist’s nicht
Schlaf wieder ein
Bin (noch) nicht ganz dicht

Die Dame mit orangenem Hut
Sitzt beim taeglich Cappuccino
Schmunzelt beim Amarettino
Aus gehen Wellen und kommen ein
Am heit’ren Himmel Moewen schrei’n
Die Seele leicht es tut ihr gut

– Danke Mama. Hoffentlich war
Usedom schoen im September.

Bin Ich die Gladiole
Die voll Zweifel sich bemueht
Bist Du mein buntes Veilchen
Das so schoen im Schatten blueht

Das Blau vor’m Fenster ist einfach nur blau.
Das Nass der Dusche ist einfach nur warm.
Verhalten ist der einst entzueckend‘ Charme.
Meine Empfindung ist einfach und lau.

Dinge bleiben Dinge befreit von Sinn
Und die Ringe, die sonst sie umfassen,
sind halbe gar, die im Grau verblassen,
Zu erfassenden Ringen zwecklos hin.

Der Lebenslauf lahmt in diesem Moment,
Klein, groß – geistlos – wird das einzelne Fragment.
Es erstickt die Hoffnung des Fassens prompt.

Sag, wie folg‘ ich diesen halben Ringen,
Wie kann ein Tag uns Erfuellung bringen,
Wenn uns Empfindung abhanden kommt?

Als Mensch zweigte sein Weg uns schmerzlich bald
Und eilt getrost hinan zum trauten Ort.
Im Weltall bleibt heimatlich die Gestalt
In Form von stolzen Sternen staendig fort.

Maechtig groß sind Fußspuren hinterblieben,
Die uns Wanderern die Wege weißen,
Uns wie Wurzeln tief im Winde wiegen
Und stets und haeuslich willkommenheißen.

Vom Stall zur Stube im Gesellschaftskreis
War Sanftmut und Zufriedenheit Geheiß,
Von Liebe und Lachen stramm umsponnen.

Pries von Herz zu Herz er nie vergebens:
Dies sind die jenen Dinge des Lebens,
Die nach dem Tode nicht mehr vorkommen.

Hoer, da ist sie wieder, diese Stille,

So laut und laehmend umfasst sie den Raum.

Im Raum wird wertlos Wesen und Wille,

Praesent ist der Wunsch getragen vom Traum.


Am Ring des Wunsches wandelnd sind Dinge,

Die im Laerm leblos war’n wieder lebhaft,

Und im schuetzend Schatten der Schwinge

Entfaltet sich neu die uns inn’re Kraft.


Im Raum wird spuerbar diese Kraft gespannt,

Doch alsbald schon hat sie uns uebermannt

Und laesst und als Treibholz der Sintflut bar.


Wir sind Funken von Feuer besiegelt,

Wie das All das in Augen sich spiegelt

Als so viel Leere, die doch so voll war.

Oh Himmel herrliche Heeresreiter,
Wie schreitet ihr nur so gemaechlich hin?
Die eine um die andere g’scheiter
Und ich als Wanderer bin mittendrin!

Gemeinsam formt ihr riesig‘ Gebilde
Und steht wie Wachen vorm durchdringend Blau
Und ziert ihr zauberhaft die Gefilde
Beiwohnend als Kissen der Himmelsschau.

Weit tragen Winde der Welt euch hinfort
Und fort folgt ihr dem wehenden Akkord,
Fort getrost im Schein der daemmernden Hoeh.

Koennt ihr uns unsere Wege weisen?
Uns im Fortgang fernes Land verheißen?
Frei scheint nun der Mond und euch sag: adieu!

In feuchtem Grau schlummert blass der Morgen

Flüchtig im Lande der Melancholie.

Auf ihrer Stirn stehen Falten der Sorgen,

Sie heult meinen Namen voll Euphorie.


Pfade weit wo weise Wölfe walten

Unter Augen der tausend Gesichter,

Unter hunderten der hundert alten,

Beschritten als zeitlich Schneefalls Trichter.


In Märchen durch die wir seiend wandern,

hinterbleibt ein spürbar Seelenschleier.

Doch nie gleicht der Schleier einem ander’n,

Der da uns seiden spiegelt und freier.

Ich fühle mich unendlich klein im Reich

Der Großen, die ungewollt verstoßen

Den Aufstrebenden – Der Träumer zugleich

Strebender ist nach Jupitergroßen


Fußstapfen, sie in den Lehm des eigen

Garten Edens zu setzen; Zu pflanzen

Saatlinge, deren Wurzeln einst zweigen

Und in fremden Tagen triebreich Tanzen.


Wo nur setzt man seine Saat? Hier und dort?

Wie nur verwandelt sich die Saat am Ort

zum Spross? Wohin tröpfle ich das Wasser,


Damit ein weites Wurzelwerk entsteht

Und der Zukunft Saat im Winde verweht?

Jeder ist selbst des Lebens Verfasser.

Ich immer fort im sehnsüchtigen Sein

Auf der ewig endlos einsamen Bahn

Wandle als Trabant stellarer Heerschar‘n

Als einzig der Frau Sonne Freund allein.


Silbern im unergründlichen Urraum

Mag ich Weltlichen erhaben scheinen

Wenn sie Luna Nachts beim Gebete weinen

Wird ihr Tränenmeer zu irdischem Saum


In Nichtigkeiten irrt die Wirklichkeit

Zu schwer bei Wesen der Vergänglichkeit

Dies Irrtum wirkt auf dich – Mensch – verderblich


Eh’ in Sphären des Saums Frau Sonne lacht

Entschwind ich der Schwärze für diese Nacht

Auf der mir selbst treuen Bahn unsterblich

Erfragt mich nicht, der da selbst es nicht weis,

Wohin euch der Pfad zu tragen vermag.

Prahlt röhrend der Rothirsch mit samt Geweihs,

Ist Geheiß euch ein unerfüllter Tag.

 

Bei Tag und Nacht folgt fort des Herzens Weg,

Im Schein und Schatten durch Hügel und Tal.

Doch nie vergesst welch höchster Privileg

Des Lebens Ader ist – welch Potential!

 

Kleinste Blümchen treibt’s auf weite Wiesen,

Weil dort deren Keime endlos sprießen

Und selbst der Schönheit Spross treibt ewiglich.

 

Festhalten ist menschlich, doch Wandel auch:

Nur wollen musst du selbst den neuen Hauch.

Im ureig‘nen Maßstab erblühe ich.

Sagt mir wohin? Woher kommt ihr,

Körper, die verglüh’n während wir lieben?

Auf der euren Reise durch Raum und Zeit

Ist Nichts eurer Existenz verblieben

außer fern ein Funken von Endlichkeit,

Der scheint am nächtlich Himmel und in mir.


In jener mondenen Auguststunde:

Ein Kennenlernen einer Sekunde

Doch die Harmonie einer Ewigkeit.

The lovely scent of a beloved young lady

lingers upon those bedsheets unfilled and shady

Underneath there lies in the dark of the cold night

A solemn lonely boy whose heart shivers so bright

Because of that beloved young lady he seeks

That creeps upon him within his trembling mind – he weeps

Oh god where are you little come to me – be mine

A boy whose heart’s apart and will only be thine

Suche Reime

Doch dichte nicht

Male dich aus

Bin so alleine

Was soll ich tun

Die Angst des Aufbruchs

Mächtig wie die Angst

Des Verweilens


Kann mich stellen

Beiden zwar nur wie

Bezwing ich beide

Gewinn ich nichts

Ich sitz gern da und rauche Pfeife

Es hilft wenn ich die Welt mal nicht begreife

Doch möchte ich erzähl’n von meiner Reise:


Heut’ in des Mannes Hand nur rar

War es Tolkiens wahre Liebe

Zu dies bruyere hölzern Geschnitz

Die es mir angetan hat gar

Auch meinen Wert darin zu finden

In dies bruyere hölzern Geschnitz


Ich verliebte mich in sie


Wärmend geballt in meiner Hand

Streift ihr Atemhauch meine Lippen

Während die Sintflut des Kusses mich übermannt

Möcht’ ich so gern noch einmal nippen

So zart und fordert Zärtlichkeit

Im Kleid so glorreich und galant


Welch köstliche Philharmonie

Du Anker jener Philosophie

Lässt töricht‘ Münder schweigen

Lässt taube Ohren hören

Lässt blinde Blicke schärfen

Und den müden Geist erblüh’n


So tauch ich ab in eine Welt

Voll Träumen und Gedanken

Die manch Denker und Poeten

Jahre vor mir schon betreten

Die Kraft des Wortes mich erhellt

Wie Sterne hell am Himmelszelt


Ich atme ein die reiche Luft

Im Raume klingt des Tabaks Duft

Versunken an dies herrlich Ort

Schreitet Zeit bloß gemütlich fort

Die Pfeife schützend zugedeckt

Ein Bussard grüßt- der Wind mich weckt


Ringe aus Rauch verblassen im Wind

Dem Wind sich beugend ziehen sie dahin

Blicke ihnen nach den Phrasen die

In Ringen aus Rauch dahinziehen

Und im wehenden Wind verblassen

Ach, ich bin auf ewig dir verfallen


Und wenn von Neuem Glut erglüht

Des Raben Seele streng bemüht

Der nächste Frühling mit ihr erblüht

Fernab lächeln schon die Bäume

So verweil’ ich nun und träume

Sitze still und rauche Pfeife